Es hilft nichts. Ich muss weiter. Hummi vollgetankt, Toaster angehangen, alles noch einmal gecheckt muss ich nun California verlassen. Das nächste Ziel zum Verweilen heisst Key West, ca. 6.000 km entfernt. Arizona, New Mexico müssen durchquert werden bis zur nächsten Station, der KOA in San Antonio. Am Sontag findet das Formel 1 Rennen in Austin (Texas) statt. Das ist leider nicht zu schaffen. 1300 Meilen (2090 km) sind nicht zu viel mit Anhänger, schade.
Es geht wieder schon gerade aus, die californischen Berge rauf und wieder runter. Es ist ganz schön schwierig die 15 Meter in der Spur zu halten und gleichzeitig die interessanten Dinge mit der Nikon links und rechts des Highway´s fest zu halten. Aber langsam werde ich Profi.
Ich schaffe es an diesem Tag bis La Cruce in New Mexico, übernachte auf einem Rastplatz neben Truck´s. Aggregate für Kühlanhänger, aber auch Truckmotoren selbst, laufen die ganze Nacht als ob der Diesel nichts kostet (auf jeden Fall halb soviel wie in Deutschland). Dennoch schlafe ich nach 1100 gefahrenen Kilometern schnell ein.
Weiter geht´s, ich will heute San Antonio erreichen, aber da wird nichts. Irgendwo auf der Hälfte der Interstate 10 East, verlassen mich dann doch die Kräfte und ich entscheide mich auf einer über Nacht bewachten Rest Area, wieder zwischen Truck´s zu übernachten. Tags darauf dann das Etappenziel, San Antonio.
Viel interessantes gab es hier nicht zu fotografieren. Ich klapperte einige Ortschaften mit deutschen Namen wie Weimar, New Braunsfels, Rosenberg etc. ab. Ich fand dann auch den eigentlichen Grund meiner Suche. Ein deutsches Restaurant mit Wiener Schnitzel und Kartoffelsalat. Da die dort auch noch eine Bäckerei und Metzgerei hatten, nahm ich dann Brot und jede Menge Wurst mit.
3 Tage San Antonio reichten mir und es ging weiter Richtung Osten. Ich bin nun über 10.000 Km hier gefahren und dachte gerade so darüber nach wie Zuverlässig der Hummer eigentlich ist, doch dann bei einem Tankstopp. Was ist das ? Es tropft. Erst dachte ich an Kondenswasser der Klimaanlage (habe ja schon wieder Spitzen von 29°), doch es war mehr Wasser als sonst und es war an einer anderen Stelle. Weiter vorn. Naja, auf dem Highway geht eh nix, also weiter und beobachten.
Knapp 500 km war dann ende. Der Wasseraustritt wurde stärker, jedoch nur bei abgeschalteten Motor. Das Wasser schmierte zwischen den Fingern und roch. Wasserpumpe, na toll. Schnell nen KOA gesucht (in Baton Rouge in Louisiana) und zum nächsten Chevrolet- Autohaus. Bloß nicht wieder so ne kleine Werkstatt wo man nur abgezockt wird. Leider ist heute Thanksgiving und es haben alle zu.
Am nächsten Tag bei Chevrolet. Die Wasserpumpe gibt es bei eBay USA ab 175$, bezahlt habe ich 692$. Ohne weiteres Kommentar.
Er war fertig, neues Öl und Filter drin für 25$ (das war günstig) und Frostschutzmittel ging es dann weiter (noch knapp 1900 km).
Nachts in Louisiana. Ich habe das Gefühl ich bin allein auf dem Highway, es ist 23:50 und ich habe seit einer halben Stunde niemanden mehr gesehen.
http://www.youtube.com/watch?v=JwFa4Nn6 ... e=youtu.be
Bei einer Pinkel Pause für die Jungs dann auf einmal das. Bloß schnell weg hier.
Es wird täglich wärmer, speziell nachts. Über Mobile, Pensacola und Tallahessee erreiche ich St Petersburg in Florida.
Und das Krustentier (Hummer) kann doch schwimmen.
http://www.youtube.com/watch?v=sO7P3LMm ... e=youtu.be
In St. Petersburg habe ich nicht viel fotografiert, zum einen habe ich mich erst einmal ausgeschlafen und mich zweitens über die extrem hohen Preises des KOA geärgert. Ich zahle für eine schöne Gegend und guten Service auch einen guten Preis. Beides war hier jedoch nicht der Fall. Nach dem Verlassen des Platzes zur Weiterfahrt nach West Palm Beach, kam mir allerdings das vor die Linse. Im letzten Moment die Kamera geschnappt und bei Tempo 90 diese Fotos geschossen.
Später ärgerte ich mich, dass ich nicht die nächste Abfahrt genommen und zurück gefahren bin. Weiter quer durch Florida in Richtung West Palm Beach, vertreibe ich mir die Zeit mit Fotografieren und bei Stops in Starbucks Cafe´s mit Surfen im Internet. Dann auf einmal die Nachricht, ich habe den begehrten amerikanischen Title (Kfz- Brief) sowie eine Licence Plate (Kennzeichen) des Staates Alabama. Ich möchte bitte im Austausch die bisherige Plate (Pennsylvania) zurückschicken. Also die 360$ und 60$ für Fedex nicht umsonst gezahlt. Kommt Zeit, kommt Rat. Der Sonnenuntergang kam mir nun noch schöner vor und ich erreichte gegen 21:30 meinen Platz in West Palm Beach. Da hier um 20:00 für die Angestellten Feierabend, fand ich jedoch einen Briefumschlag mit namentlicher Begrüßung und Hinweis auf meinen Stellplatz. Schnell aufgebaut, Wasser, Energie, und Kabel für TV angeschlossen ging´s dann bei extrem lautem Löwengebrüll ins Bett. Nebenan ca. 1 Km Luftlinie lag der Lion Safary Country Park. Mal ne andere Nachtmusik.
Die Zeit zum Hochladen des nächsten Videos verbringe ich mit der Beschreibung, wie man ein Kfz in die Staaten bringt und wie der Hängerzug zurück kommt, wenn ich es denn will.
Also es läuft folgendermaßen. Ich wollte meinen Hummer nicht in einen Container quetschen lassen. Aufgrund der Maße des Hummers erschien es mir sehr schwierig, dann im Container die Türen zu öffnen. Wenn der Hafenarbeiter in Deutschland über die Heckklappe aussteigen würde und im amerikanischen Hafen der Hafenarbeiter (man darf selbst nicht entladen) dann wieder einsteigen bzw. den Wagen begehen möchte, kann er dieses nur durch zweimaliges Betätigen der Funkfernbedienung machen. Wenn dann aus irgendwelchen Gründen diese wieder mal ausfällt, gibt es ein Problem. Die Motorhaube lässt sich auch nur durch einen Trick öffnen und den kenne nur ich. Sollte die Batterie entladen sein, denn die ist nun mal im Motorraum (man weis nie ob die nach dem Verladen alle Verbraucher ausschalten), geht dann gleich gar nichts mehr, da dann weder die Zentralverriegelung noch die Wegfahrsperre funktioniert und die Heckklappe kein Schloss besitzt. Da ich ja generell beabsichtigte meinen in den USA erworbenen Airstream später nach Deutschland zu holen und dieser gleich gar nicht in einen Container passt ( 2,55 m breit, 9,60 m lang und 2,90 m hoch ), lag der Gedanke nahe, wenn der Trailer nun per Achse auf ein Schiff nach Deutschland muss und er auf Grund seiner spezifischen Anhängekupplung (ist vollkommen anders) dann von meinem Hummer dort auf´s Schiff gezogen und in Deutschland wieder raus, auch den Hummer nach USA per Achse auf´s Schiff zu bringen. Es dauerte einige Tage an Recherchen im Internet und mehrere Telefonate bis ich das richtige Unternehmen fand. SEABRIDGE for Motorhomes in Düsseldorf organisiert den Transport von Wohnmobilen nach Canada und den USA. Die kümmern sich wirklich überaus sorgfältig, von der ersten Planung an wird man beraten, auf viele kleinere Probleme hingewiesen. Selbst beim Abschluss einer für die USA geltende Versicherung (was die wenigsten Menschen wissen,die deutsche zählt nur in Europa) gab man mir die wichtigen Kontaktdaten. Auf deren Homepage existiert darüber hinaus ein Video, wie ein Ehepaar ihr deutsches Wohnmobil in die USA verschifft. Kurzum, die sind Profis. Auf diese RORO- Schiffe (Rollon- Rolloff) gefahren oder gezogen, wird alles mögliche verschifft. Traktoren, Radlader, Bagger, Boote auf Trailern, Mähdrescher, LKW´s Busse, Brecheranlagen und und und. Abgerechnet wird nach Kubikmeter und der aktuellen Frachtrate. Der Ölpreis spielt eine große Rolle, genau so wie das momentane Frachtaufkommen. Man kann also die Preise hierfür nicht verallgemeinern, sondern muss sie jeweils erfragen. Es handelt sich hierbei weder um Export noch Import. Das Fahrzeug Hummer kommt ja wieder zurück nach Deutschland. Anders sieht es bei dem Airstream aus. Hier wird, weil in den USA erworben um ihn dauerhaft mit nach Deutschland zu nehmen, 10% Zollgebühr basierend auf den Kaufpreis (nicht Neupreis) berechnet. Dann kommt der Transportpreis (nur der des Airstreams) und die Umsatzeinfuhrsteuer. Ob nun gerecht oder nicht, 10 % Zoll für Kaufpreissumme + Transportpreis + Transportversicherung + Hafengebühren, ergeben eine Gesamtsumme und auf diese kommen dann 19% Einfuhrumsatzsteuer. Man könnte aber auch da er 36 Jahre alt (und somit ein Oldtimer) ist, eine Einfuhr über Rotterdam in Betracht ziehen. Hier wurde die bereits abgeschaffte Sonderregelung für Oldtimer zum 01.07.2012 wieder eingeführt. Bei Fahrzeugen, welche älter als 30 sind gilt hier: 0% Zoll und 6% Einfuhrumsatzsteuer auf Basispreis (Kaufpreis + Transportpreis + Hafengebühr). Das kann schon mal ein paar tausend Euro Ersparnis ausmachen.Also sehr interessant für Menchen, welche einen Oldtimer jenseits der zehntausend €/$ erwerben und einführen wollen. Es kommen in Deutschland noch genügend andere Kosten für Umrüstung, Tüv, deutschen Kfz- Brief u.ä. dazu. Im Falle des Airstream´s extrem teuer, da man hier andere Achsen (von Alko oder andere) verlangt. Andere Bremsen (Auflaufbremse) und damit verbundener Anhängekupplung. Die Maße des Trailers in der Breite von 2,55 m sind darüber hinaus das maximum was in den meisten europäischen Ländern erlaubt ist. In Länder zu reisen welche nur 2,50 m in der Breite gestatten, wie die Slowakei, Tschechische Republik,
Ungarn, Serbien, Russland, Rumänien, Portugal, Mazedonien, Litauen und Lettland sowie Griechenland haben nicht mein Interesse wecken können. China, Australien und Neuseeland währe vielleicht mal interessant für ein halbes Jahr oder Südamerika aber nur im Convoy. Also Interssenten bitte melden. HaHa